Portrait

Meine Skikarriere:

 

Mein Vater hat uns sechs Kindern das Skifahren beigebracht und ich stand im Alter von gut zwei Jahren das erste Mal auf den Brettern. Meine Mutter hat nie Skifahren gelernt, begleitete uns aber stets ins familiäre Skigebiet auf die Mörlialp. So konnte mein Vater tagsüber zuhause auf dem Hof arbeiten. Da das Skigebiet klein aber fein ist, konnte unsere Mutter uns ständig im Auge behalten. Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Brüder immer ein rasantes Tempo vorgaben und es schwierig war, ihnen über die Hügel zu folgen. Vielleicht habe ich deswegen ein gutes Gefühl fürs Tempo…

Später ging ich in die Skischule. Fertig mit kerzengerade über die Pisten rasen, schöne Kurven ziehen war angesagt. In der Skischule fand ich es ein wenig langweilig, darum wechselte ich mit fünf Jahren in die Renngruppe des Skiclubs Alpnach. Dort durfte ich so viel Gas geben wie ich wollte. Einzige Bedingung: um alle Tore fahren… Durch den Stangenwald kurven begeisterte mich sofort. Vor allem die Skirennen bereiteten mir enormen Spass, weil es immer eine Medaille oder ein Pokal zur Belohnung gab.

Mit 13 besuchte ich die zweite und dritte Oberstufe in der Begabtenförderung Ski Alpin Hergiswil. Diese Institution war neu und hatte das Ziel, junge Sportler zu fördern, in dem wir Athleten zwei halbe Tage pro Woche fürs Ski- und Konditraining mehr zur Verfügung hatten.

Nach dem Oberstufenabschluss ging ich nach Engelberg in die Schweizerische Sportmittelschule, wo ich die Ausbildung als Kaufmännische Mitarbeiterin abschloss. Dort ging ich die ersten zwei Jahre immer einen halben Tag zur Schule und einen halben Tag ins Training. Zu Beginn wurde ich oft müde, weil wir mehr Trainingseinheiten absolvierten. Da wusste ich noch nicht, dass das zweijährige Praktikum noch härter werden würde.

Mein Praktikum absolvierte ich im RAMADA Hotel Regina Titlis in Engelberg. Es war eine sehr schöne, aber auch anstrengende Zeit. Durch die unregelmässigen Arbeitszeiten an der Rezeption kam der Schlaf etwas zu kurz, was ich im Training zu spüren bekam. In dieser Zeit lernte ich aber, auf meinen Körper zu hören und habe es geschafft, Ausbildung und Sport unter einen Hut zu bringen.

Nun kann ich mich voll und ganz auf den Skisport konzentrieren, weil ich im Oktober 2011 die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe.